Seit 1999 geht die IFPI Schweiz wegen Online-Musiktauschs gegen rund 1300 Privatpersonen vor. Laut NZZ wurden mittlerweile gut 800 Fälle aussergerichtlich per Vergleich beigelegt.
Die IFPI sucht gemeinsam mit Musikkonzernen wie BMG, EMI,
Sony, Universal und Warner aktiv mit einer Anti-Piraterie-Software nach verdächtigen Bewegungen von MP3-Dateien; so fallen täglich bis zu 4000 einschlägige Datentransfers an, die in einem zweiten Schritt unter anderem nach IP-Adressen und Provider des Verdächtigen ausgewertet werden.
Macht sich ein Anwender besonders verdächtig, erhält er über seinen Provider einen Brief von der IFPI, in dem er über sein illegales Tun aufgeklärt wird und einen Vergleich angeboten erhält. Nach aktuellem IFPI-Tarif kostet ein illegal heruntergeladener Titel einen Franken, für widerrechtlich angebotene Songs werden dagegen 50 Franken fällig. Zusätzlich werden Rechtskosten zwischen 300 und 4000 Franken verrechnet. Geht der Anwender auf das IFPI-Angebot ein, ist der Fall erledigt – wenn nicht, wird eine Strafanzeige erhoben, wodurch der Provider die Identität des Anwenders offenlegen muss.
800 der bisher rund 1300 verfolgten User haben das Vergleichsangebot der IFPI offenbar angenommen. Wie hoch die Zahlungen ausgefallen sind, gibt die IFPI nicht bekannt. Immerhin soll das Geld nicht an die Musikkonzerne gehen, sondern in einen Fonds, über den die IFPI ihren Kampf gegen illegalen Musiktausch finanziere. (IW)