In der Schweiz wurden im letzten Jahr mit 799'000 Geräten zum ersten Mal mehr Notebooks als Desktop-PCs (695'000 Stück) verkauft. Insgesamt weist der PC-Markt ein Stückzahlenwachstum von 8,8 Prozent (auf 1'494'000 Einheiten) gegenüber 2006 auf. Dies ist eines der Fazits des heute in Zürich stattfindenden Weissbuchseminars von Robert Weiss.
"Alle Teilsegmente des Marktes ausser die Desktop-Systeme und der totale Business-Markt weisen ein positives Wachstum aus", sagt Weiss. Mit PCs und Notebooks (Geschäft- und Privatnutzer) wurden letztes Jahr nur 0,3 Prozent weniger als im 2006 oder 1,999 Mrd. Franken umgesetzt. Wertmässig ist der gesamte von Weiss erfasste Markt (PCs, Notebooks, Lowend-Server, Drucker, Displays, etc.) um 4,2 Prozent auf 4,76 Mrd. Franken gewachsen.
Die Durchschnittspreise bei PCs und Notebooks sanken weiter, einzige Ausnahme bilden die Heim-Desktop-PCs, die infolge höherer Anforderungen des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows Vista an die Komponenten um 69 Franken auf 1243 Franken stieg. Geschäfts-PCs (Desktops) verloren 7,3 Prozent an Wert und kosteten somit im Schnit noch 1115 Franken.
Weiter Federn lassen musste der lokale Assemblierer-Markt. Es wurden 10 Prozent weniger oder 140'400 PCs von Schweizer Herstellern gebaut, 18'700 waren Notebooks. Gemäss Weiss leiden vor allem Hersteller mit kleinen Produktionsmengen von unter 3000 Stück pro Jahr. "Die Leader im Schweizer Assemblierermarkt haben den Preiskampf noch nicht so stark zu spüren bekommen, werden sich aber im laufenden Jahr auch damit auseinandersetzen müssen", prophezeit Weiss. Insgesamt setzten Schweizer Hersteller mit PCs, Notebooks und Servern 243,7 Mio. Franken oder ein Viertel weniger als im 2006 um. Der Assemblierer-Anteil im Gesamtmarkt sank weiter drammatisch von 14 auf 10,6 Prozent.
Grosser Abräumer bei den A-Brands ist im PC-Markt - wie könnte es anders sein –
HP. Der Hersteller konnte 12,1 Prozent mehr PCs verkaufen als 2006 und verfügt nun mit 339'000 abgesetzten Geräten über einen Marktanteil von 27,7 Prozent. Verlierer ist erwartungsgemäss
Dell. Die Texaner verkauften noch 245'150 PCs und verfügen damit über einen Marktanteil von 16,4 Prozent.
Acer kommt nach einem schlechten 2006 wieder besser weg.
Die Taiwaner verkauften 12,8 Prozent aller PCs in der Schweiz. Auf Platz 4 folgt
Apple mit 9,5 Prozent Marktanteil, gefolgt von
Fujitsu Siemens Computers (5,8 Prozent),
Lenovo (5,5 Prozent) und
Toshiba (3,7 Prozent). Auf Platz 8 erscheint mit
Steg Computer der erste Schweizer Hersteller,gefolgt von
Asus,
Sony und
Maxdata.
Schliesslich noch ein wenig der Weiss’schen Zahlenakrobatik, die ein Bild der IT-Ausstattung in der Schweiz zeigt: In der Schweiz standen Anfang des Jahres 6,93 Mio. PCs im Einsatz, davon 2,11 Mio. PCs an Arbeitsplätzen. Rund 75 Prozent der Erwerbstätigen haben demzufolge einen Computer am Arbeitsplatz zur Verfügung. Hinzu kommen die Business-Notebooks, von denen derzeit 1,75 Millionen Stück im Einsatz sind. Somit hat laut der durchschnittliche Erwerbstätige in der Schweiz 1,36 Geräte zur Verfügung.
In den Haushalten sank die Zahl der Desktop PCs um 7,1 Prozent auf 1,83 Millionen Geräte, die Anzahl der privat im Einsatz stehenden Notebooks stieg allerdings um 27,8 Prozent. Insgesamt liesse sich errechnen, dass in der Theorie in 965 von 1000 Haushalten ein PC oder Notebook zur Verfügung steht. Tatsächlich wird es aber so sein, in einem durchschnittlichen Haushalt mehr als Ein PC oder Notebook benützt wird und somit die PC-Verfügbarkeit pro tausend Haushalte weit unter 965 liegen dürfte. (mh, Illustration: Adrian Tobler)
Lesen Sie im nächsten IT Reseller am 11. Februar die detaillieren Weissbuchzahlen - mundgerecht aufgearbeitet von der Redaktion in der Hintergrund-Rubrik "PC-Markt Schweiz". Zusätzlich stellen wir Ihnen passend zum Anlass Robert "Röbi" Weiss im Portrait vor: Der studierte Chemiker gewährt spannende und unterhaltende Einblicke in seine bewegte Vergangenheit.