Erste kommerzielle LTE-Station steht in Schweden

26. Mai 2009

     

Der Netzwerkausrüstungsanbieter Ericsson und der skandinavische Mobilfunker Teliasonera haben in Stockholm den ersten kommerziellen LTE-Standort der Welt vorgestellt. Damit rückt der Start der 4G-Technologie, die mobile Datenübertragungsraten deutlich jenseits der 100 Megabit pro Sekunde und damit eine Highspeed-Datenautobahn in Aussicht stellt, in greifbare Nähe. "Die Vorstellung dieses Standortes zeigt, dass LTE längst keine Zukunftsmusik mehr ist", sagt Ulf Ewaldsson, Vice President und Leiter des Produktbereichs Mobilfunk bei Ericsson. Damit geben die Schweden Gas, während andernorts aktuell auf die 4G-Bremse getreten wird.

Vor rund zwei Wochen hat die France Telecom von mehrjährigen Verzögerungen bei der 4G-Einführung gesprochen und auch seitens der Deutschen Telekom hiess es, dass frühestens 2011 mit dem Start von 4G-Netzen im urbanen Raum zu rechnen ist. Bei Teliasonera dagegen ist das Ziel, den kommerziellen LTE-Betrieb in Stockholm mit 2010 aufzunehmen. Die Vorstellung des weltweit ersten LTE-Standorts ist ein Meilenstein auf dem Weg dahin. "Unsere Kunden werden die ersten Nutzer sein, die von der bahnbrechenden Technologie profitieren können", gibt sich Erik Hallberg, Senior Vice President und Leiter Mobility Services Schweden bei Teliasonera, überzeugt. LTE verspricht eine mobile Nutzung von Online-Angeboten inklusive Video in bislang ungekannter Qualität.

Ericsson gibt an, in Demonstrationen mit dem Mobilfunkstandard LTE bereits Datenraten von 160 Megabit pro Sekunde (Mbps) erfolgreich realisiert zu haben. Langfristig verspricht die Technologie sogar Raten von mehreren hundert Mbps. Doch schon zu Beginn wird das LTE-Netz bisherige Technologien klar in den Schatten stellen. Die bislang schnellste Technologie für den mobilen Datentransfer ist HSPA+, das im März erstmals in einem europäischen Netz kommerziell gestartet ist. Zunächst bietet HSPA+ dabei 21 Mbps Downlink-Rate, mit einem bereits klaren Ausbaupfad hin zu 42 Mbps. Trotz der Geschwindigkeits-Überlegenheit von LTE ist davon auszugehen, dass so mancher Betreiber zunächst tatsächlich aus Kostengründen der UMTS-Ausbaustufe HSPA+ treu bleiben wird. Gerade Ericsson hat erst vor kurzem demonstriert und betont, dass auch aus HSPA+ noch deutlich mehr herauszuholen ist - langfristig eventuell sogar 168 Mbps Downlink-Rate. (pte)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER