Für Apples iPad komme das anstehende Weihnachtsgeschäft einem Freispiel gleich, da die Konkurrenzangebote entweder nicht mithalten können oder überhaupt nicht existieren. Zu diesem Schluss kommen die Marktforscher von Gartner in ihrer jüngsten Langzeitanalyse des weltweiten Tablet-Marktes. Fürs laufende Jahr prognostizieren die Marktbeobachter 46,7 Millionen verkaufte iPads, was einem Marktanteil von 73,4 Prozent entsprechen würde. Und an dieser Situation soll sich auch in den nächsten Jahren nur wenig ändern. In der Studie geht man davon aus, dass
Apple bis 2014 einen Marktanteil von über 50 Prozent wird halten können. Als Grund für den Erfolg wird die übergreifende User Experience bei Hardware, Software und Services ins Feld geführt. «Wenn die Mitbewerber nicht mit einem ähnlichen Ansatz darauf antworten können, werden die Herausforderungen für Apple minimal sein», erläutert Carolina Milanesi, Research Vice President bei Gartner.
Chancen für Android
Als erfolgreichster iPad-Konkurrent gelten laut der Erhebung Android-Tablets. Im laufenden Jahr sollen davon global gut 11 Millionen Einheiten einen Käufer finden, womit die auf dem Google-OS basierenden Geräte einen Marktanteil von 17,3 Prozent auf sich vereinen würden. Der Android-Erfolg werde gegenwärtig aber durch hohe Preise, eine schwache Benutzeroberfläche sowie eine begrenzte Zahl von Tablet-Anwendungen geschmälert, so Milanesi. Auf der anderen Seite geniesse Android starke Unterstützung von den OEM-Herstellern und verfüge über eine ansehnliche Entwickler-Community.
Der marginale Rest
Den übrigen Tablet-Betriebssystemen gibt Gartner kaum Chancen. Zwar wird das QNX-OS vom Blackberry-Hersteller Research in Motion als vielversprechende Plattform bezeichnet, doch sei das Betriebssystem immer noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Auch der Hype um Microsofts anstehenden Windows-8-Release könnte sich laut Gartner als kurzlebig erweisen, zumal der geplante Einsatz auf verschiedenen Geräten auf einen Kompromiss in Sachen Usability hinauslaufen könnte. Als abträglich würde sich zudem auch der späte Markteintritt der Microsoft-Plattform erweisen. Immerhin sieht man für Tablets auf Windows-8-Basis gewisse Chancen im Unternehmensumfeld, da hier von einer engeren Integration mit bestehender Microsoft-Software profitiert werden könne.
(rd)