Viele Lichtblicke bei den Quartalszahlen
Quelle: SITM

Viele Lichtblicke bei den Quartalszahlen

Im dritten Quartal konnten die meisten IT-Schwergewichte ihre Ergebnisse aufpolieren. Von einer erneuten Krise oder einem schwindenden Kaufinteresse war kaum etwas zu spüren.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2011/12

     

Wie die Zahlen fürs dritte Quartal zeigen, konnten die grossen IT-Unternehmen fast durchs Band Gewinn wie Umsatz steigern. Die Börse reagierte denn auch mehrheitlich positiv, doch mussten die Gewinne im Gefolge der sich verschärfenden Schuldenkrise meist wieder abgegeben werden.

Durchzogene Ergebnisse

Die Quartalsergebnisse bei den Hardware-Herstellern zeigten ein gemischtes Bild. Während Umsatz und Gewinn bei vielen in neue Höhen stiegen, lieferten Dell und HP eher enttäuschende Zahlen.
- Apple: Bei Apple hatten sich die Marktbeobachter von den Q3-Quartalszahlen mehr erhofft als die gut 28 Milliarden Dollar Umsatz. Obwohl der Ausblick aufs hochprofitable Weihnachtsgeschäft durchaus den Analystenprognosen entsprach, gaben die Apple-Titel in der Folge nach.

- Cisco: Netzwerkgigant Cisco überraschte mit einem äusserst positiven Ausblick. Beim Ergebnis fürs abgelaufene Quartal musste Cisco infolge Restrukturierungsmassnahmen einen Gewinnrückgang melden, doch hatte der Markt Schlimmeres erwartet.


- Dell: Mit stagnierenden Umsätzen im abgelaufenen Quartal und einem äusserst verhaltenen Ausblick sorgte Direktanbieter Dell für Enttäuschung. Die Texaner konnten zwar den Gewinn geringfügig optimieren, doch wurde die Umsatzprognose fürs Weihnachtsquartal nach unten revidiert.

- EMC: Der weltgrösste Speicherhersteller konnte fürs Berichtsquartal Rekordzahlen vermelden und erfüllte damit die Analystenerwartungen. Dazu wurde auch die Gewinnprognose aufs gesamte Geschäftsjahr bestätigt, wobei man sich allerdings für 2012 eher vorsichtig zeigte.

- Hewlett-Packard: Über einen immensen Gewinneinbruch musste HP informieren. Milliarden-Abschreibungen und die eingebrochene Nachfrage liessen den Profit auf 239 Millionen Dollar sinken. Zum Vergleich: Noch vor einem Jahr wies HP einen Profit von 2,5 Milliarden Dollar aus.

- IBM: Bei IBM verbesserte sich der Umsatz im Berichtsquartal um 8 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres und auch beim Gewinn konnte Big Blue um 7 Prozent zulegen. Obwohl die Analystenschätzungen mit den Zahlen getoppt wurden und auch der Ausblick angehoben wurde, gaben die IBM-Papiere in einer ersten Reaktion nach.

- Intel: Der Prozessormulti meldete fürs dritte Quartal das sechste Rekordergebnis in Folge: Der Umsatz stieg um 28 Prozent auf 14,2 Milliarden Dollar und auch der Gewinn kletterte um 17 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar.

- Nokia: Für eine Überraschung sorgte der weltgrösste Handy-Hersteller. Die Finnen präsentierten fürs Berichtsquartal mit 68 Millionen Euro einen deutlich geringeren Verlust als von den meisten Analysten erwartet; vor Sondereffekten resultierte sogar ein kleiner Gewinn.

Erfolge an der Software-Front

Die Zahlen bei den Software-Herstellern sorgten durchs Band für Freude. Insbesondere die Investitionen in den Unternehmen sorgten allerorts für Top-Ergebnisse.
- Adobe: Obwohl Adobe die Umsatzerwartungen knapp verfehlte, entsprach man doch beim Gewinn den Prognosen und auch der Ausblick wurde bekräftigt.

- Microsoft: Der Redmonder Software-Konzern präsentierte den höchsten jemals im ersten Quartal des Geschäftsjahres erzielten Gewinn seiner Firmengeschichte. Dennoch zeigte sich der Markt in der Folge wenig beeindruckt, insbesondere von den unterdurchschnittlichen Zuwachsraten der Windows-Division waren viele Beobachter enttäuscht.


- Oracle: Beim Datenbankspezialisten kletterte der Quartalsgewinn gegenüber Vorjahr um 36 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar und auch beim Gewinn konnte ein Plus von 12 Prozent verzeichnet werden. Für den Erfolg zeichnete primär das Software-Business verantwortlich, während die Server-Verkäufe den Erwartungen hinterherhinkten.

- SAP: Das Software-Haus konnte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent anheben und entzückte damit die Anleger. Für den Gewinnsprung von 145 Prozent zeichnete allerdings weniger der gute Geschäftsgang als vielmehr ein Etappensieg im Rechtsstreit mit Oracle verantwortlich: Die Rückstellungen von rund einer Milliarde Euro konnten um rund drei Viertel reduziert werden.

Mehr Umsatz im Netz

Auch bei den Internetunternehmen liefen die Geschäfte gut. Einzig Amazon enttäuschte, allerdings waren es hier weniger schlechte Geschäftsgänge als vielmehr hohe Verkaufskosten, die aufs Ergebnis schlugen.
- Amazon: Für die wohl grösste Enttäuschung in der abgelaufenen Quartalszahlensaison sorgte Online-Händler Amazon. Der Gewinn brach um 37 Prozent ein und auch bei den erzielten Umsätzen lag man unter den Erwartungen. Hinzu kam ein äusserst vorsichtiger Ausblick aufs ansonsten für Amazon sehr erfolgreiche Weihnachtsquartal.

- Ebay: Beim Online-Auktionshaus Ebay resultierte fürs dritte Quartal ein Gewinn-Plus von 14 Prozent und auch beim Umsatz konnte man um 32 Prozent zulegen. Einmal mehr beruhte das Ergebnis hauptsächlich auf dem Erfolg des Bezahldienstes Paypal. Obwohl die Ertragsprognose fürs laufende Quartal angehoben wurde, reagierten die Titel mit einem Abschlag – die Marktbeobachter hatten noch mehr erwartet.


- Google: Auf ein grossartiges Quartal konnte Suchmaschinen-Gigant Google zurückblicken. Der Gewinn kletterte gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent auf 2,73 Milliarden Dollar, während die Umsätze auf über 7,5 Milliarden Dollar gesteigert werden konnten. Mit diesen Zahlen übertraf Google die Markterwartungen mit Leichtigkeit und die Titel reagierten mit einem Sprung nach oben. (rd)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER