"Ich bin selbst Leser der Portraits von ‹Swiss IT Reseller› und habe mich ganz ehrlich gefragt, ob ich dafür spannend genug bin", sagt Dominik Kargl, Leiter B2B von
Microspot, zur Einleitung des Gesprächs unverblümt. Doch schon wenig später wird klar: Ja, das ist er mit Sicherheit. Aber alles zu seiner Zeit.
Dominik Kargl wuchs in der hintersten Ecke des Kantons Solothurn als eines von drei Geschwistern auf. Im Gegensatz zu vielen Landkindern, die es irgendwann in die Stadt zieht, ist für den 32-Jährigen bis heute klar, dass ein städtisches Leben keine Option für ihn ist. Viel zu wichtig sind ihm sein Garten, Ruhe und eine gewisse Sesshaftigkeit. "Ich bin annährend in den Bergen, auf 900 Höhenmetern, zwischen Bauernhöfen aufgewachsen. Ich würde nie in eine Stadt ziehen wollen", versichert er. Kargl ist ein häuslicher Typ und damit ein Mensch, dem die Gestaltung seines Lebensmittelpunkts offensichtlich wichtig ist. Somit ist neben der neu gegründeten Familie auch das erste Eigenheim aktuell zentral im Leben des jungen Managers. Zusammen mit seiner Partnerin hat er ein Einfamilienhaus gekauft, welches im kommenden Juni mit dem gemeinsamen Sohn bezogen werden soll. Das Haus liegt zwar auf dem Land, gleichzeitig aber nur wenige Autominuten ausserhalb der Stadt Solothurn. "Das war ein Kompromiss mit meiner Partnerin, die eher ein Stadtmensch ist", erklärt Kargl.
Alles unter einem Hut
Ein eigenes Haus zu kaufen, ist ein grosser Schritt, speziell im Leben eines 32-Jährigen. Wer aber denkt, dass damit ein Jahr im Leben von Dominik Kargl okkupiert wäre, hat weit gefehlt. Neben dem Kauf des Hauses haben er und seine Partnerin im vergangenen Jahr den bereits erwähnten Sohn bekommen und gehen damit gemeinsam die wohl grösste Herausforderung überhaupt an. Parallel dazu schrieb er seine Bachelor-Thesis an der Fachhochschule Nordwestschweiz und ergatterte sich im vergangenen Herbst auch noch den Posten des Leiters B2B bei
Microspot. "Im letzten Semester habe ich 40 Prozent gearbeitet, wir haben ein Kind bekommen und ich habe meine Bachelor-Thesis geschrieben. Ein spannendes Jahr", resümiert er auffällig unaufgeregt. Nicht minder spannend ist das berufliche Leben des Paares. Die Partnerin von Kargl leitet seit Anfang 2018 gemeinsam mit ihren Brüdern einen Familien-Industriebetrieb und trägt selbst viel berufliche Verantwortung. Kargl bekleidet als Leiter B2B bei Microspot seit Oktober 2018 eine Stelle, die er als grösste berufliche Herausforderung und gleichzeitig als wichtigste Karrierestation bis anhin bezeichnet. Um das alles unter einen Hut zu bringen, arbeiten beide Partner im Teilzeitpensum und haben fixe Tage zuhause mit dem Sohnemann.
Darf ich bitten?
Daneben bleibt daher nicht wirklich viel Zeit. Wenn doch, so verbringt er diese am liebsten im Garten. "Wenn ich abschalten will, setze ich mich mit Headphones in den Ohren in meinen Garten und zupfe Unkraut. Ich hatte früher schon einen englischen Garten, einen solchen werde ich auch rund ums neue Haus anlegen." Mit etwas mehr Freizeit würde er gerne wieder mehr Fahrrad fahren und Squash spielen, seine sportlichen Lieblingsbetätigungen, die aktuell zu kurz kommen. "Ich bin ziemlich sportlich, auch wenn man das nicht unbedingt sieht", schmunzelt er. Früher habe er mal Fussball gespielt, "sehr aktiv", erklärt er. Mit 16 Jahren kickte er bereits in einer Zweitliga-Mannschaft, mit 18 entschied er zur Verwunderung des ganzen Dorfes, die Stollenschuhe gegen Tanzschuhe auszutauschen und seine Freizeit dem Salsa-Tanz zu verschreiben. "Das war eher speziell in der Dorfgemeinschaft", wie er sich erinnert.
Der Tanz ist bis heute nicht nur eine Leidenschaft von Kargl, er ist gewissermassen existenziell für ihn: Schon seine Grosseltern haben sich auf der Tanzfläche kennen gelernt und auch seine Eltern fanden sich beim Tanzen. Wie konnte es also anders sein, als dass auch er seine grosse Liebe auf dem Parkett findet? "Jetzt muss ich mal schauen, ob das bei meinem Sohn auch klappt", scherzt er. Das Tanzen begleitete ihn lange, er nahm an zahlreichen Turnieren teil, trat mit Showgruppen auf und kann ein Top-3-Finish an der Schweizermeisterschaft sowie eine WM-Teilnahme zu seinen Erfolgen zählen. Über mehrere Jahre hinweg betrieb er gemeinsam mit seiner Partnerin gar eine eigene Tanzschule. Ein wichtiger Scheideweg in seinem Leben: "Es lief richtig gut. An einem gewissen Punkt mussten wir uns fragen, ob wir nur noch von der Tanzschule leben wollen, oder ob wir das ganz sein lassen sollen." Wenn man heute mit dem häuslichen Kargl spricht, ergibt die Entscheidung gegen ein Leben als Tänzer und Tanzlehrer mit Shows, Reisen und Wettbewerben durchaus Sinn. Auch wenn die Leidenschaft für das Tanzen brennt, der Wunsch nach einem Anker, einem geordneten Lebensmittelpunkt, bleibt für Kargl augenscheinlich wichtiger.
Zuhause ankommen
Als weiteren Scheideweg in seinem Leben bezeichnet er seine Berufslehre. "Eigentlich wollte ich ja Hochbauzeichner werden", erklärt er. Der Plan wurde jedoch ziemlich spontan verworfen und, ohne je eine Schnupperlehre gemacht zu haben, trat er eine Ausbildung als Informatiker an. Das Skillset eines Informatikers wurde ihm sozusagen schon in die Wiege gelegt: Kargl Senior hatte eine eigene IT-Beratungsfirma, das Wissen sowie die Affinität zur IT waren somit schon durch den Beruf des Vaters gegeben. "Ich habe mit zehn Jahren meinen ersten Server zusammengeschraubt, bis heute betreiben wir einen eigenen Exchange-Server bei meinem Vater", berichtet Kargl. Das IT-Geschäft liess ihn fortan nie wieder los, im Gegensatz zu vielen anderen zog es ihn jedoch weg von der Technologie, hin zum Verkauf. Als wichtigste Stationen seiner Karriere bezeichnet er neben seiner aktuellen Position bei
Microspot vor allem seine Stellen als Verkaufsleiter bei Bechtle und als Account Manager bei Brack.ch, wo er entscheidende Teile seines heutigen Netzwerkes aufbauen konnte.
Heute, nach einem aussergewöhnlichen Jahr mit vielen Neuerungen, scheint Kargl an einem Punkt angekommen zu sein, an dem für ihn alles stimmt: "Bei Microspot kann ich viel bewegen, hier kann ich locker zehn oder mehr Jahre bleiben mit der Garantie, dass es spannend bleibt. Somit kann ich jetzt sagen, dass ich angekommen bin, ich kann mich selbst verwirklichen. Sowohl privat mit meinem Sohn und meiner Partnerin, wie auch beruflich in meiner neuen Position."
Dominik Kargl
Als eines von drei Geschwistern wuchs Dominik Kargl im tiefen Solothurner Jura als Sohn eines IT-Pioniers auf. Der frühe Kontakt zur digitalen Materie führte zu einer Informatiklehre, gefolgt von einem Diplom an der HFW Aarau in Betriebswirtschaftslehre. Seit 2018 verfügt er ausserdem über einen Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre von der FHNW. Parallel dazu arbeitete Kargl in verschiedenen Sales- und Management-Positionen bei Brack.ch, Bechtle und
Microspot, wo er seit 2018 den Posten des Leiters B2B bekleidet. Gemeinsam mit seiner Partnerin und seinem einjährigen Sohn plant er heute den baldigen Umzug ins Eigenheim ausserhalb von Solothurn.
(win)