Bei der Frage, in welche Technologien global am stärksten investiert werden wird, gibt es gemäss
Swico House View einen eindeutigen Sieger: Internet of Things (IoT). Analysten von IDC schätzten in diesem spezifischen Markt bis Ende des letzten Jahres 2020 noch Investitionen in der Höhe von circa 730 Milliarden Dollar. Für das Jahr 2023 werden im Bereich IoT bereits Investitionen von über einer Billion Dollar prognostiziert – ein gewaltiger Wachstumsmarkt. Lenkt man den Blick vom Weltmarkt weg auf den Schweizer Markt, zeigen sich Unterschiede: In der Schweiz fliessen, laut der Aussagen der Swico-Mitglieder, die grössten Beträge in Cloud-Technologien, Plattformen und Cyber-Security. IoT folgt auf Platz vier, mit 8 Prozent der Gesamtinvestitionen.
Augenfällig sind auch die Entwicklungen im Bereich Augmented (AR), Virtual (VR) und Mixed Reality (MR), also in diejenigen digitalen Technologien, die Wirklichkeit in irgendeiner Form simulieren oder digitale Anwendugen in der Wirklichkeit ermöglichen. Global betrachtet schätzen die IDC-Analysten die Investitionen bis 2023 auf 161 Milliarden Dollar. Verglichen mit den erwarteten Investitionen im Bereich IoT resultiert hier noch ein grosser Abstand. Das Entwicklungswachstum der globalen Investitionstätigkeit in AR, VR, MR zeigt zwischen 2019 und 2023 eine Verzehnfachung des Volumens. In der Schweiz prognostizieren Swico-Mitglieder, dass bis Ende 2021 rund 5 Prozent der Gesamtinvestitionen des Schweizer ICT-Marktes in den Bereich AR, VR, MR fliessen. Man darf hier also gespannt sein, ob sich die Entwicklung des Schweizer Marktes dem globalen Markt angleichen wird.
Wachstumsmärkte und ethische Verantwortung
Die dynamische Entwicklung von AR, VR und MR haben
Swico dazu inspiriert, in der diesjährigen Ausgabe der House View dem Thema Digitale Ethik viel Raum zu geben. Das Thema liegt Judith Bellaiche, der Swico-Geschäftsführerin, besonders am Herzen: «Was bedeutet es für uns Menschen und für die Gesellschaft, wenn Wirklichkeit in einer Qualität reproduzierbar wird, die eine Unterscheidung fast unmöglich macht? Was heisst es für unsere Rechtssysteme, wenn Maschinen autonom Entscheidungen fällen, die sich konkret in unserer Lebensrealität auswirken?»
Um dem Thema breitere Aufmerksamkeit zu geben, wurden zehn Experten aus den verschiedensten Disziplinen der Digitalisierung und Forschung eingeladen, die Swico House View mit Gastbeiträgen anzureichern. Und auch Alt-Bundesrätin Doris Leuthard bereichert die Diskussion: Mit ihr hat Judith Bellaiche ein öffentliches Interview zum Thema Digitale Ethik geführt.
Die Swico House View und den Link zum Launch-Video mit Alt-Bundesrätin Doris Leuthard finden Sie auf
www.swico.ch/houseview.
Die Autorinnen und Autoren der Gastbeiträge in der aktuellen Swico House View sind
• Lea Strohm, Ethix – Lab für Innovationsethik / Was Pokémon Go über Verantwortung lehrt.
• Stuart D. Robinson und Dr. Alan Ettlin, BBV Consultancy / Reicht mangelnde ethische Kompetenz als Legitimation?
• Prof. Dr. Oliver Bendel, Hochschule für Wirtschaft FHNW / Das Internet der Dinge und die persönliche Autonomie.
• PD Dr. Alexander Ilic, ETH AI Center / Wird künstliche Intelligenz ethischer durch AR-Brillen?
• Romano Ramanti, Ethical Hacker bei der ZKB / White Hacking: Ethische Aspekte in der Software-Entwicklung.
• Dr. Anna Jobin, STS Lab Universität Lausanne / Künstliche Intelligenz braucht menschliche Ethik.
• Regina Surber, PhD Candidate, Ethikzentrum Universität Zürich / Was passiert, wenn Waffen autonom werden?
• PD Dr. Markus Christen, Universität Zürich / Die ver-
steckten Dilemmata der Cyber-Sicherheit.
• Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, Direktor Weltethos-Institut Tübingen / Wird uns eine künstliche Superintelligenz überwältigen?
• Cornelia Diethelm, Gründerin Center for Digital Responsibility / Ethik-Boards – Ein starkes Signal nach Innen und Aussen.