Richard Liu, Gründer und CEO des chinesischen Einzelhandelsunternehmens
JD.com, gibt die operative Führung ab. Wie "Reuters"
berichtet, wolle sich Liu auf die langfristige Strategie des Unternehmens fokussieren. Er wird sowohl seinen Posten als CEO als auch seinen Sitz im Verwaltungsrat behalten. Künftig wird Xu Lei den E-Commerce-Riesen in der neu geschaffenen Rolle des Präsidenten operativ leiten. Lei ist derzeit noch CEO der grössten Abteilung von JD.com.
Der Abgang von Richard Liu aus der operativen Führung des Unternehmens, das er selbst im Jahr 1998 gegründet hatte, erinnert an die Affäre um Alibaba-Gründer und -CEO Jack Ma, der 2019 die Führung über den chinesischen Internetkonzern abgegeben hatte, wobei unklar ist, ob er dies freiwillig tat. Auch im Falle von Liu ist unklar, was den Ausschlag für den Wechsel an der Spitze gab. Laut "Reuters" befürchteten offenbar gewisse Aktionäre, Liu halte mit 80 Prozent der Stimmrechte im Verwaltungsrat zuviel Macht auf sich, zumal noch kein Nachfolger für den CEO in Sicht sei. Ob Liu jedoch auf Druck der Investoren den Hut ziehen musste, ist nicht belegt.
(luc)