In einem vehementen
Blogpost äussert sich Jon von Tetzchner (Bild), CEO und Gründer des Browserherstellers Vivaldi, sehr deutlich zu den Anstrengungen von
Microsoft, den hauseigenen Edge-Browser den Usern geradezu aufzudrängen. Microsoft versuche durch allerlei Tricks, andere Browser nicht zum Standardbrowser werden zu lassen – zuletzt durch einen Dialog mit der Frage, ob man nicht doch die "empfohlenen Browsereinstellungen" verwenden wolle – der auch dann erscheint, wenn zuvor zum Beispiel Vivaldi als Standardbrowser gewählt hatte. Folgt man der Empfehlung, wird wieder Edge zum Standardbrowser.
"Microsofts Moves wirken verzweifelt. Und kommen einem bekannt vor. Es ist klar, dass sie nicht wollen, dass man andere Browser nutzt", äussert sich von Tetzchner. Über das Rewards Program biete Microsoft sogar an, für die Nutzung von Edge zu zahlen. "Das ist nicht das Verhalten einer Firma mit einem überlegenen Produkt. So verhält sich ein Unternehmen, das seine Machtposition offen missbraucht, um die Kunden zur Nutzung eines minderwertigen Produkts zu drängen."
Der Vivaldi-Chef verweist zudem auf einen
Artikel von "Ars Technica", der Microsofts Mikromanagement der Browserwahl aufzeigt. Dort geht es darum, dass Microsoft mit teils abgedroschenen Statements vor dem Download von Chrome warnt – so heisst es etwa, Chrome sei "sowas von 2008". Für von Tetzchner handelt es sich bei all dem um Déja-vu-Taktiken von Microsoft zur Verdrängung der Konkurrenz, die man aus früheren Jahren kenne – angefangen mit der Integration von Internet Explorer in Windows, worauf Netscape aufgeben musste. Und weiter: Die Behörden in den USA und der EU würden sich derzeit auf Google, Apple und Facebook einschiessen, sollten aber Microsoft nicht vergessen.
(ubi)