Microsoft will den Spiele-Publisher Activision Blizzard zu kaufen – für 95 Dollar pro Aktie respektive 68,7 Milliarden US-Dollar total. Zum Abschluss kommen wird der Mega-Deal im Fiskaljahr 2023. Damit wird Microsoft nach dem Abschluss des Deals zur Nummer drei der umsatzstärksten Spielefirmen aufsteigen, auf Platz eins und zwei liegen derzeit der chinesische Konzern Tencent sowie Sony. Erst im Sommer 2020 hatte Microsoft bereits Zenimax und damit den grossen Spielentwickler Bethesda übernommen ("Swiss IT Reseller"
berichtete) für die Summe von 7,5 Milliarden Dollar geschluckt.
Activision Blizzard steht hinter einer Vielzahl enorm erfolgreicher Spieleserien wie World of Warcraft, Diablo und Call of Duty sowie dem Mobile-Verkaufsschlager Candy Crush. Microsoft plant denn offenbar auch schon, eine Vielzahl von Blizzard-Activision-Titel in den eigenen Spieleservice Xbox Game Pass aufzunehmen, wie Phil Spencer, Gaming-CEO von
Microsoft, in einer Mittelung anklingen liess.
Der Verkauf kommt insofern nicht gänzlich überraschend, als dass Activision Blizzard seit mehr als einem halben Jahr stark in der öffentlichen Kritik steht. Dies vor allem aufgrund massiver Anschuldigungen von sexuellen Übergriffen bis hin zum Vorwurf einer sexistischen Kultur im Unternehmen. Auch CEO Bobby Kotick ist in die Vorwürfe verwickelt und soll massgeblich an der Vertuschung der betreffenden Fälle beteiligt gewesen sein. Er stand in den vergangenen Monaten – sowohl Konzern-intern wie auch vor der Öffentlichkeit – unter massivem Druck. Laut
Microsoft soll Kotick zwar vorläufig CEO bleiben, es ist aber durchaus denkbar, dass er nach dem Abschluss des Deals seinen Platz räumen muss.
(win)