Als
Swico 1993 ohne gesetzlichen Anstoss die Vision eines umfassenden Recyclingkonzepts für Computer und elektronische Bürogeräte skizzierte, stand die Sicherung einer hochwertigen Recyclingqualität im Fokus. Mutige Pioniere der Branche wagten diesen Schritt, geleitet von der Sorge, ihr umweltfreundliches Projekt könnte scheitern, den angestrebten Umweltnutzen nicht erreichen.
Ein visionärer Beginn
Ein echtes Meisterstück aus der Gründungszeit sorgte dafür, dass die Glaubwürdigkeit des Swico-Systems nie angezweifelt wurde. Wo Qualität kontrolliert wird, steht oder fällt die Glaubwürdigkeit mit dem Namen und der Unabhängigkeit des Prüfers. Niemand genoss damals mehr Ansehen als die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt (Empa). Die Empa legte sofort los: Sie überprüfte über zwanzig Firmen aus der Geräteverarbeitungsbranche, 16 schafften es durch die erste Runde, doch nur zwölf bestanden letztendlich.
30 Jahre Swico Recycling
Quelle: Swico
Wir feiern gemeinsam!
Als wir vor 30 Jahren mit
Swico Recycling begannen, haben wir uns kaum vorstellen können, wie unsere Reise verlaufen würde. Doch hier stehen wir, drei Jahrzehnte später, nicht nur als Zeugen, sondern als Architekten einer nachhaltigen Zukunft.
Mit einem Gefühl tiefer Wertschätzung und auch Stolz laden wir Sie ein, sich uns anzuschliessen, um das 30-jährige Bestehen von Swico Recycling mit einem Fest zu zelebrieren. Es ist auch Ihr Beitrag, der uns geholfen hat, diese beeindruckende Marke zu erreichen.
Datum: 21. August 2024, ab 16 Uhr
Ort: Zürich Schwamendingen
Entwicklung und Ausbau des Recyclingnetzwerks
Neben der halbjährlichen Kontrolle der Betriebe führte die Empa eine umfassende Überprüfung der Materialströme durch. Die Auditoren gewährleisteten, dass die Verarbeitungspartner die durch manuelle Zerlegung und mechanische Verarbeitung gewonnenen Materialien umweltgerecht recycelten oder entsorgten. Im ersten Betriebsjahr wurden rund 3'000 Tonnen Computer und Bürogeräte verarbeitet. Der Grossteil der Geräte stammte damals noch direkt von Herstellern. Der Handel und die Sammelstellen wurden erst später zu wichtigen Säulen im filigranen Sammelnetz von
Swico.
Über die Jahre stiegen sowohl die Mengen als auch die Komplexität des Warenstroms: Im Jahr 1998 wurde die 10’000-Tonnen-Marke bei der Sammlung ausgedienter Geräte überschritten und gleichzeitig der hundertste Mitunterzeichner der Swico-Konvention registriert. Seit 1999 gehört das Handy-Recycling zum Angebot von Swico. Ab 2001 nutzte auch die Swisscom das Swico-System für ihre ausgedienten Telefonendgeräte und Vermittlungsanlagen. Die ersten grösseren Ladungen ausgedienter Speichermedien fielen nun an, im Jahr 2000 kam die Grafikbranche hinzu, 2002 stiessen die Unterhaltungselektronik und die Fotobranche dazu. Es war ein ständiges Kommen und nie ein Gehen. Die Gerätetechniken entwickelten sich rasant weiter, was die Entsorgung von Altgeräten beschleunigte.
Forschung und Fortschritt
Neben der Auditierung und Materialstromkontrolle führte die Empa auch Verarbeitungs- und Batch-Versuche durch – als Grundlage für die Beurteilung der Recyclingquoten und die Einhaltung von Richtlinien. Um die Recyclingprozesse ständig zu verbessern, kooperierte sie mit anderen Experten. Höhepunkte waren Studien zur Entsorgung von Flachbildschirmen, zur Rückgewinnung von seltenen Metallen und zum Umgang mit Lithium-Batterien und Kunststoffen.
Von den 30 Jahren Zusammenarbeit haben beide Seiten profitiert. Swico hatte einerseits die Gewissheit, dass die Umwelt- und technischen Anforderungen an die Verarbeitung bei allen Recyclingpartnern auf einem hohen Niveau etabliert und gehalten werden konnten. Die Empa hat andererseits den wissenschaftlichen Blickwinkel mit Praxiserfahrung ergänzt und die Forschung vorangebracht. Die unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Personen bei
Swico, Empa, den Recyclingpartnern und den Verbänden und öffentlichen Institutionen waren für alle auch eine persönliche Bereicherung.
Ein neues Kapitel
Die Empa hat sich per Ende 2023 aus der Audittätigkeit zurückgezogen und deshalb die Dienstleistung an
Swico beendet. Sie wird jedoch weiterhin als kompetenter Partner für gemeinsame Forschungsprojekte in der Kreislaufwirtschaft zur Verfügung stehen. Wir bedanken uns für die 30-jährige Zusammenarbeit, für ein unermüdliches Engagement und die Treue zum sauberen Recycling in der Schweiz.
Die Autorin
Quelle: Swico
Franziska Vonaesch kennt Kommunikation aus verschiedenen Perspektiven: Als Kommunikationsfachfrau war sie für internationale Grossfirmen tätig, brachte als Verlagsleiterin einen regionalen Verlag erfolgreich auf den Weg in die Zukunft und gründete schliesslich ihr eigenes Kommunikationsunternehmen. Seit September 2022 ist sie bei
Swico verantwortlich für die Kommunikation.