Computer Express gescheitert

Vergangenen Dienstag kam das Aus. Geschäftsführer David Recher musste vor seiner Belegschaft die sofortige Betriebsschliessung des Preisbrechers Computer Express verkünden. Die meisten der noch etwa 25 Mitarbeitenden wurden per sofort freigestellt – wenigstens die Januarlöhne konnten ausbezahlt werden, so Recher.
Recher, der die vergleichsweise kleine IT-Discount-Kette erst im November 2001 übernommen hatte, versucht zwar zu retten, was zu retten ist, doch wird er in den nächsten Tagen sehr wahrscheinlich die Bilanz deponieren müssen.
Er will möglichst viele seiner Leute zum (ehemaligen) Mitbewerb vermitteln und verhandelt mit diesem auch über die Übernahme des Kundenstamms. So könnte er seinen Kunden wenigstens eine teilweise Garantiestellung sichern und noch etwas Geld für die Gläubiger hereinholen.
«Ich setze Himmel und Hölle in Bewegung, um den Schaden zu minimieren», versichert Recher. Doch auch er weiss, dass es für die Lieferanten nicht ohne Abschreiber gehen wird. Kein schöner Jahresanfang für die Schweizer Disti-Szene.

Das Ende der Graumärkte

Nach On Trading verschwindet mit Computer Express ein zweiter lokaler Assemblierer im Tiefpreissegment. Gemäss Recher sind zwei Faktoren für das Scheitern von Computer Express verantwortlich. «Die Hersteller brachten ihre Kanäle unter Kontrolle», sagt Recher. Dies bedeutet, dass sich mit dem Einkauf im Graumarkt keine besseren Preise und Margen mehr erzielen lassen.
Zum anderen sei das Weihnachtsgeschäft sehr schlecht gelaufen, so Recher weiter. Nur an ganz wenigen Tagen um den 24. Dezember herum, seien die Leute in Massen gekommen.
Computer Express dürfte nicht der einzige lokale Assemblierer sein, der unter dem Verschwinden der Graumärkte und der Konkurrenz durch grosse Fachmärkte wie Mediamarkt leidet. Das Geschäft im IT-Tiefpreissegment wird zunehmend härter. (hc)