Grosses Echo aus den Berner Alpen

Zum zweiten Mal haben Cisco und rund 30 Partner zur Cisco Expo nach Interlaken geladen. In Sachen Raumaufteilung wurden die Wünsche der Aussteller in diesem Jahr viel besser berücksichtigt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/02

     

Zum zweiten Mal hat Cisco Schweiz vergangene Woche die Mini-Ausstellung Cisco Expo im Casino Kursaal Interlaken durchgeführt. «Wir waren früher mehr auf grossen Messen anzutreffen», sagte Country Manager Mark Helfenstein, «doch der Trend weg von Grossveranstaltungen als Plattform hält an.»
Der Erfolg der zweiten Cisco-Minimesse in den Bergen scheint Helfenstein Recht zu geben: 830 Teilnehmer waren dem Ruf von Cisco und rund 30 ebenfalls ausstellenden Partnern in die Berge gefolgt. Im Vorjahr waren es noch 780 Teilnehmer und nur 20 Partner gewesen.
Einmal mehr trat allerdings CEO John Chambers (Bild) nicht leibhaftig vor die Fangemeinde: Bei der Ankunft in Interlaken hatte der Cisco-Chef vom Tod seiner Mutter erfahren. Er zeichnete seine Keynote deshalb am Vorabend auf Video auf und verliess Interlaken in den ganz frühen Morgenstunden am Dienstag, um in die USA zurückzufliegen. Auch am World Economic Forum (WEF) in Davos konnte Chambers deshalb nicht teilnehmen.

Hausaufgaben gemacht, Format verbessert

Im Gespräch mit den Ausstellern wird schnell klar: Cisco Schweiz hat punkto Organisation die Hausaufgaben gemacht. Im letzten Jahr hatten sich viele Partner darüber aufgeregt, dass ihre kabäuschenartigen Stände fernab jeder Publikumsfrequenz ein tristes Dasein fristeten, die Pausen zwischen den Breakout Sessions zu kurz waren und deshalb kaum Besucher den Weg zu ihnen gefunden hatten. «Der diesjährige Event ist sehr schön, alles ist viel offener gestaltet und
es kommt zu äusserst partnerschaft-
lichen Kundengesprächen», sagt Stephan Schlossareck, Head of Marketing and Communications für Deutschland und die Schweiz bei Getronics. Zufriedenheit auch bei Netcloud: «Für uns ist es wichtig, hier Präsenz zu markieren und uns bei den Kunden in Erinnerung zu rufen», sagt Sales Manager Patrick Hempele. Als kleine Firma belaste der Stand zwar das Budget von Netcloud: «Dafür lassen sich innerhalb der Telekom-Branche erstklassige Kontakte knüpfen», so Hempele weiter.
Als einziger prominenter und grosser Partner fehlt in diesem Jahr Hewlett-Packard: «Wir haben eine Kosten-Ertrags-Rechnung gemacht und beschlossen, in diesem Jahr nicht mehr mit eigenem Stand dabeizusein», sagte Andre Ruckstuhl, Manager von HP Customer Service, zu IT Reseller.

Vom Anwender zu den Managern

Für die Teilnahme hatten die regulären Besucher 990 Franken Registrierungsgebühr bezahlt, über einen Cisco-Partner waren vergünstigte Eintritte für um die 550 Franken erhältlich. Die happigen Preise hielten die Besucher aber nicht davon ab, nach Interlaken zu kommen: «Wir sind auf Anregung von Netcloud gekommen. Der Aufenthalt dient primär der Aus- und Weiterbildung», sagen Andreas Graber und Peter Kindle von der Landesverwaltung des Fürstentums Liechtenstein. Einziger Kritikpunkt, der von vielen Teilnehmern geäussert wird: Weil viele Präsentationen mitten im Stand- und Kaffeepausen-Getümmel stattfinden, ist der Geräuschpegel hoch und man hört die Speakers schlecht.
Eine Verschiebung vom technikorientierten Anwender hin zum Business-Besucher scheint es beim Publikum zu geben. So fühlt sich der Telematiker Raymond Riedl von der Raiffeisen Informatik als Anwender in der Minderzahl: «Ich hatte schon Mühe, sechs Breakout Sessions zu finden, die mich interessieren», sagt er. Tatsächlich hat Cisco den Fokus in diesem Jahr weniger auf die Anwender, als vielmehr auf die Business-Leute gelegt: «Für die Anwender organisieren wir ja die Networkers in Cannes als europaweiten Event», erklärt Patrick Buck, Marketingleiter von Cisco Schweiz. Gerade deshalb habe man in Interlaken auf den überall verteilten Bühnen bewusst auf die Präsentation von realitätsnahen Business Cases gesetzt. Was die Raumaufteilung angehe, habe man sich die Kritik des letzten Jahres zu Herzen genommen und deshalb heuer auf Offenheit und Informalität gesetzt. Die Aussteller und die Besucher hat’s - soviel steht fest - gefreut. (bor)


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