Corel und Inprise/Borland: Vereinte Linux-Attacke

8. Februar 2000

     

Die kanadische Corel, vor kurzem noch selbst als Übernahmekandidat im Gespräch, hat sich gestern mit Inprise/Borland zusammengeschlossen. Corel will dafür 2,44 Milliarden Dollar locker machen, wobei der Deal im Aktientauschverfahren abgewickelt wird. Beide Firmen zusammen haben 1999 einen Umsatz 418 Mio. Dollar erzielt.

Die neue Firma tritt unter dem Namen Corel auf, Inprise/Borland soll aber als eigenständige Tochter von Corel im Silicon Valley weiterbestehen. CEO bleibt Michael Cowpland, Borland-Chef Dale Fuller wird Chairman.


Anlass für den Deal dürfte der kürzliche Anstieg der Corel-Titel gewesen sein, nachdem die Firma eine eigene Linux-Distribution und eine WordPerfect-Suite für Linux angekündigt hatte. Mit dem Merger will Corel seine Position im Linux-Umfeld stärken und nun sowohl Betriebssystem (Corel Linux) wie Entwicklungstools, Applikationen und Services anbieten. Die Borland-Tools sind aber erst teilweise auf Linux portiert.

Beobachter verweisen darauf, dass Cowpland ein Freund grosser Risiken ist. Das grösste war bisher WordPerfect, für das Corel zwar nur einen Discountpreis an Novell zahlen musste, dessen Turnaround die Firma aber fast den Kopf kostete. (mvb)


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