Die Ungewissheit um die Exklusiv-Vertriebsrechte der Winware-Software scheint zu Ende, zumindest gemäss einer Pressemitteilung von Sage: Demnach habe Sage Schweiz den Rechtsstreit mit Bernd Pfaffs Selectline um die Exklusiv-Vertriebsrechte für die Winware-Produkte der Version 8.2 und deren Folgeversionen in erster Instanz gewonnen.
Am 10. September habe das Zuger Kantonsgerichtspräsidium demnach bestätigt, schreibt
Sage, dass der ursprünglich bis 2009 gültige Vertriebsvertrag zwischen Sage Schweiz und Selectline Software unrechtsmässig von Selectline per 30. Juni 2007 gekündigt wurde. Sage Schweiz nehme somit ab sofort den exklusiven Vertrieb der erwähnten Produkte in der Schweiz wieder auf.
"Das entspricht in keinster Art und Weise der Wahrheit", entgegnet dazu Roman Sutter, Leiter Verkauf und Marketing bei
Selectline, gegenüber IT Reseller. "Wir dementieren das voll und ganz." Bei erwähntem Prozess handele es sich nur um einen Teilprozess, bei dem es vorerst nur um eine einstweilige Verfügung ginge, so Sutter. Der Hauptprozess, in dem es auch um die angebliche unrechtmässige Vertrags-Kündigung seitens Selectline ginge, finde zudem in Frankfurt a.M. statt. Man stecke noch mitten im Prozess und könne noch gar nichts Definitives sagen, so Sutter.
Seitens Sage heisst es in der Mitteilung unterdessen: "Wir sehen uns mit dem Urteilsspruch nicht nur in unserem Recht bestätigt. Wir freuen uns vor allem, dass wir ab sofort unseren Partnern und Kunden wieder wie gewohnt die gewünschten Dienstleistungen und Winware-
Produkte anbieten können", so Marc Ziegler (Bild), Marketingleiter Sage Schweiz. Man werde wie geplant Ende Oktober die neue selbstentwickelte Winware-Version 2008 lancieren, so Sage weiter.
Winware-Partner zweifelten in den letzten Wochen daran, dass Sage in der Lage sei, in so kurzer Zeit eine neue Software auf die Beine zu stellen. In einer IT Reseller-Umfrage im aktuellen Heft gaben gut zwei Drittel der 56 Umfrageteilnehmer an, zu Selectline wechseln zu wollen. So oder so, die Schlammschlacht um die Winware-Vertriebsrechte geht weiter und nur eins ist klar: Dass noch nichts klar ist. (sk)