Der in Management-Kreisen gefürchtete US-Investor Carl Icahn macht seinem Ruf im Streit mit dem Yahoo-Management alle Ehre. In einem Brief bezichtigte er die Führung der Sabotage und verlangte die Streichung des Plans zur Entschädigung der Mitarbeitenden. Dieser habe mitunter zum Rückzug des 47,5-Milliarden-Dollar-Angebots seitens
Microsoft beigetragen. Zudem seien die Aktionäre nie über die Grössenordnung des Entschädigungsplans informiert worden.
Icahn drohte weiter damit, Yahoo-Chef Jerry Yang sowie den gesamten Vorstand an der geplanten Akionärsversammlung vom 1. August absetzen zu wollen. Allerdings besitzt Icahn "lediglich" 4,3 Prozent der Aktien von
Yahoo und wäre auf Verbündete angewiesen.
Yahoo-Verwaltungsratschef Ray Bostock reagierte auf die Drohgebärden verschnupft: Icahn gehe falsch in der Annahme, dass Microsoft weiterhin an einer kompletten Übernahme des Suchmaschinenbetreibers interessiert sei. Er habe keinen Plan für den Fall, dass dem nicht so sei. Auch den Vorwurf der Täuschung weist er von sich: Da der Plan vollständig offengelegt worden sei, könne er für niemanden mehr eine Überraschung darstellen. (mag)