Die 'Tiger-Branche' der Schweiz
Quelle: Vogel.de

Die "Tiger-Branche" der Schweiz

Laut der zweiten Ausgabe des "Swiss Software Industry Index" konnte die Schweizer Software-Branche ihren Umsatz, und auch den Gewinn, im ersten Halbjahr 2010 weit mehr steigern als die Gesamtwirtschaft.
7. September 2010

     

Schweizer Software-Unternehmen konnten den Umsatz im ersten Halbjahr 2010 im Durchschnitt um acht Prozent steigern. Dies geht aus dem am Dienstag zum zweiten Mal publizierten "Swiss Software Industry Index" (SSII) hervor, der auf einer aktuellen Erhebung vom Juli unter 122 Unternehmen beruht. Der Index wird mit einer halbjährlichen Umfrage erarbeitet, die von der Berner Consulting-Firma Sieber & Partners und vom Online-Magazin "Inside-it.ch" initiiert und durchgeführt wird. Der SSII wird von den Branchen-verbänden Simsa und Swiss Made Software und in der Romandie vom AlpICT Lake Geneva ICT Cluster unterstützt.


Besonders vom konjunkturellen Aufschwung profitieren konnten Hersteller von Standard-Lösungen wie Avaloq oder Opacc: Ihr Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Schnitt um 9,1 Prozent. Auch die Anbieter von kundenspezifischen Individuallösungen wie Netcetera oder Ergon schlugen aber mit einem Umsatzwachstum von durchschnittlich 6,7 Prozent die Gesamtwirtschaft der Schweiz deutlich.


Im Gegensatz zu Maschinen, Medizintechnik und Finanzdienstleistungen gilt Software in der Schweiz als ausgesprochenes Importprodukt und nicht als Exportware. So schlecht wie ihr Image ist die hiesige Software-Branche allerdings nicht: Die Mehrheit der Schweizer Software-Hersteller verkauft ihre Lösungen auch im Ausland und immerhin 37 Prozent der Umfrageteilnehmer bezeichnen ihre Auslandstrategie als erfolgreich.


Die Analysen der zweiten SSII-Ausgabe zeigen allerdings deutlich, dass die Software-Industrie noch einen weiten Weg bis hin zur Exportmaschine hat. So finden 47 Prozent der Teilnehmer ihr Engagement ausserhalb der Schweiz "mässig" oder "nicht" erfolgreich und 17 Prozent wissen noch nicht, ob ihre Strategie und deren Umsetzung sich auszahlen werden. Probleme haben Software- Firmen, die sich im Ausland versuchen, vor allem mit fehlenden Informationen über den Markt, der Rekrutierung von personellen Ressourcen vor Ort und mit der fehlenden Erfahrung. Die Schweizer Software-Firmen beziehen dabei wenig Unterstützung von der staatlichen Exportförderung: Nur total acht Prozent der Umfrageteilnehmer arbeiten mit der Exportförderung OSEC zusammen.




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