85 Prozent der Firmenchefs weltweit gehen davon aus, dass ihr Unternehmen im laufenden Jahr von einer Wirtschaftskrise betroffen sein wird. Dies geht aus einer Untersuchung der Marktforscher von Gartner unter mehr als 220 CEOs weltweit hervor. Insbesondere in den Regionen Europa und Afrika machen sich die CEOs entsprechende Gedanken, während die Chefs im asiatisch-pazifischen Raum und in Nordamerika deswegen weniger stark besorgt sind. Höchste Priorität weisen die Firmenchefs aktuell dem Wachstum zu, wobei hier geografisches Wachstum als vorrangiges Ziel genannt wird. Am zweitwichtigsten stufen die CEOs derweil Kostenerwägungen ein.
Trotz der Angst vor einer Wirtschaftskrise wollen mehr als die Hälfte der CEOs im laufenden Jahr eher in die IT investieren, als die Gelder in diesem Bereich zu kürzen. "Die Absicht, in Technologie zu investieren, ist vergleichsweise gesund. Die neuen Trends wie Mobile und Cloud rücken in den Vordergrund der Aufmerksamkeit der CEOs", erklärt Jorge Lopez, Vice President und Analyst bei Gartner. Lopez ergänzt aber, dass die Firmenchefs noch immer am liebsten in Customer Relationship Management (CRM) investieren.
Um wirklich von den neuen Technologien profitieren zu können, brauchen die Firmen Gartner-Analysten zufolge die richtige Art der Führung und des Change Managements. "Ein gezielteres, strukturierteres Innovations-Management könnte ein Weg sein, um Technologie-Investitionen zu amortisieren", so Mark Raskino, Vice President bei Gartner.
Des weiteren zeigt die Umfrage, dass 39 Prozent der Befragten Apple für seinen Einsatz der IT bewundern, während Google mit 11 Prozent der Nennungen auf dem zweiten Platz liegt. Amazon belegt mit 5,8 Prozent den dritten Rang.
Schliesslich offenbart die Untersuchung, dass die CEOs dem Innovations-Management immer mehr Bedeutung zumessen und nur wenige Firmenchefs in diesem Bereich Kürzungen vornehmen. 50 Prozent der CEOs wollen in diesem Segment gar mehr investieren als bisher. Dennoch gibt es bei 25 Prozent noch immer keine explizite Sparte für Innovationen. Von Gartner danach gefragt, wer sich im Unternehmen um Innovationen kümmere, nannten rund ein Drittel der CEOs sich selber. Kaum einer nannte seinen CIO und keiner nannte seinen CFO.
Auch wurde in der Umfrage klar, dass die Rolle der CIOs in Unternehmen Entwicklung braucht. Als engen Strategie-Berater nannte die Mehrheit der CEOs den Finanzchef, während kaum ein Firmenchef den CIO als Berater nannte. Gartner-Analyst Lopez rät den Firmen daher: "Die CEOs sollten die Rolle, die der CIO im Unternehmen bezüglich Innovation und Strategie spielt, überprüfen."
Für seine CEO- und Senior-Business-Executive-Umfrage sprach Gartner im November und Dezember 2011 mit mehr als 220 CEOs von Anwenderunternehmen aus mehr als 25 Ländern mit einem jährlichen Umsatz von mindestens 500 Millionen Dollar.
(abr)