Die Q4-Zahlen wiederspiegeln die wichtigsten IT-Trends: Hersteller von mobiler Hardware generieren Rekordumsätze, während die PC-Hersteller das Nachsehen haben. Ebenso sind die Erfolge der Internetunternehmen vom Mobile-Trend abhängig, während die Softwarefirmen immer mehr auf Cloud-Dienste setzen.
Rekordumsätze mit Hardware Apple: Mit einem Rekordumsatz von 54,5 Milliarden Dollar konnte
Apple aufwarten. Dennoch wurden die Zahlen mit Enttäuschung aufgenommen, da trotz Umsatzplus der Gewinn stagnierte, und die iPhone-Verkäufe unter den Erwartungen lagen.
Cisco: Ebenso konnte Netzwerkgigant
Cisco mit 12,1 Milliarden Dollar einen Rekordumsatz erzielen, wobei auch der Gewinn um 44 Prozent gesteigert werden konnte, allerdings spielte hier ein Steuereffekt massgeblich mit.
Dell: Wegen der schleppenden PC-Absätze mussten die Texaner im Q4 merkliche Einbrüche bei Gewinn und Umsatz hinnehmen. Allerdings wurde im Vorfeld mit Schlimmerem gerechnet. Zudem konnte man im Server- und Netzwerkumfeld zur Freude vieler Marktbeobachter zulegen.
EMC: Speicherriese
EMC erzielte im vierten Quartal ein Umsatzplus von 8 Prozent und realisierte mit einem Quartalsumsatz von 6 Milliarden Dollar ein Re-kordergebnis. Mit wenig Begeisterung wurde hingegen die verhaltene Prognose aufs laufende Quartal aufgenommen.
HP: Ähnlich wie bei
Dell gingen die Marktbeobachter auch bei
HP von deutlich tieferen Zahlen aus. Allerdings gaben die HP-Umsätze abgesehen vom Netzwerkbereich durchs Band nach. Dennoch zeigte sich CEO Meg Whitman zuversichtlich und lieferte einen beachtlich optimistischen Ausblick.
IBM: Mit einem unerwartet guten Ergebnis hat
IBM das letzte Quartal 2012 beendet: Die Kernzahlen wie auch der Ausblick lagen deutlich über den Marktprognosen. Für die Erfolgszahlen zeichnete insbesondere das Software-Business verantwortlich.
Intel: Auch
Intel bekam im Berichtsquartal den Einbruch im PC-Geschäft zu spüren. Obwohl der Konzern im Verlauf des Jahres mit neuen Plattformen ebenfalls vom Tablet-Boom zu profitieren gedenkt, lieferte man einen doch eher verhaltenen Ausblick.
Lenovo: Während quasi alle PC-Hersteller mit Absatzproblemen kämpfen, präsentierte
Lenovo einmal mehr Rekordergebnisse. Beim Umsatz erzielten die Chinesen 9,4 Milliarden Dollar, wobei der Löwenanteil aufs an und für sich serbelnde PC-Geschäft entfiel.
Nokia: Die Finnen konnten im Weihnachtsquartal über 4,4 Millionen Windows-Phone-basierte Lumia-Smartphones absetzen und schafften damit wieder den Sprung in die Gewinnzone.
Samsung: Der südkoreanische Konzern setzte auch im vierten Quartal seine Rekordserie fort und erzielte einen Nettogewinn von 4,9 Milliarden Euro, rund 76 Prozent mehr als im Vorjahr. Einmal mehr zeichneten insbesondere die Smartphone-Verkäufe für den Erfolg verantwortlich.
Cloud im Visier
Adobe: Bei Adobe übertrafen im Berichtsquartal sowohl der Umsatz als auch der Gewinn die Markterwartungen. Wie das Management verlauten liess, verläuft die Verschiebung der User-Basis zu den hauseigenen Cloud-Diensten erfolgreich. Dennoch präsentierte das Unternehmen einen eher verhaltenen Ausblick aufs laufende Quartal.
Microsoft: Beim Redmonder Softwaregiganten verfehlte man trotz Rekordumsatz die Erwartungen. Zwar liefen die Verkäufe von Windows 8 besser als von vielen Beobachtern prognostiziert, doch zeigte man sich enttäuscht von den rückläufigen Umsätzen bei der Office-Suite.
Oracle: Mit einem Gewinnsprung konnte Oracle das Ende November endende zweite Geschäftsquartal abschliessen. Der Gewinn stieg gegenüber Vorjahr um 18 Prozent, was in erster Linie dem Software-Lizenzgeschäft wie auch den Einnahmen aus den Cloud-Abonnements zuzuschreiben war, enttäuschend verlief hingegen das Hardware-Geschäft.
SAP: Der deutsche Softwarekonzern konnte den Umsatz gegenüber Vorjahr um 12 Prozent anheben und erfüllte damit die Analystenerwartungen. Hingegen hatten sich die Marktbeobachter beim Gewinn mehr erhofft.
Mobil ist Trumpf
Amazon: Das weltgrösste Online-Versandhaus musste im Weihnachtsgeschäft mit einem Gewinneinbruch aufwarten. Zwar konnte der Umsatz um 22 Prozent gesteigert werden, doch ging dies offensichtlich auf Kosten der ohnehin schon tiefen Margen.
Ebay: Für Ebay erwies sich 2012 als das erfolgreichste Jahr der
Firmengeschichte. Als besonders
ertragsreich präsentierten sich einmal mehr die Ergebnisse des Paypal-Bezahldienstes. Hier sieht man auch für die Zukunft viel Potential, speziell im Hinblick auf die mobile Nutzung.
Facebook: Hohe Investitionskosten sorgten bei
Facebook für einen Gewinneinbruch. Immerhin konnte man die User-Basis gegenüber Vorjahr um einen Viertel auf 1,04 Milliarden steigern, inklusive zwei Drittel Mobil-Zugriffen. Die mobilen Werbeeinnahmen machten allerdings nur 23 Prozent des Werbeumsatzes aus.
Google: 2012 gelang es
Google, beim Jahresumsatz die 50 Milliarden-Dollar-Marke zu knacken, während beim Quartalsgewinn ein Plus von 7 Prozent resultierte. Bei den Werbeeinnahmen konnte zudem ein Umsatzplus von 22 Prozent realisiert werden.
(rd)