Das Marktforschungsinstitut
Universum hat seine neuste Studie rund um die Schweizer IT-Branche veröffentlicht. Konkret geht es dabei um die Wünsche der Arbeitnehmer, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und eine Einschätzung der Befragten zu den beliebtesten Arbeitgebern.
Im Ranking der beliebtesten Arbeitgeber hat es im Vergleich zum Vorjahr in den Top Fünf nur eine Veränderung gegeben. Platz eins belegt ungeschlagen
Google. Die Plätze zwei bis vier gingen ebenfalls wieder an
Microsoft, Swisscom und
IBM. Als grosser Aufsteiger geht dieses Jahr aber die
SBB hervor, welche im Vergleich zur Vorjahresstudie zehn Plätze gut machte und sich von Platz 15 auf den fünften Rang verbesserte.
Auffallend ist, dass die Klassierung der gesamthaft beliebtesten IT-Arbeitgeber exakt den Voten der männlichen Teilnehmer entspricht. Bei den Arbeitnehmerinnen hingegen finden sich hinter dem Suchmaschinenriesen Google die Europäische Organisation für Kernforschung Cern,
Swisscom, die
Swatch Group und IBM. Vor allem die Swatch Group macht dabei einen grossen Sprung: Das Bieler Unternehmen belegte bei der Befragung der IT-Spezialistinnen des vergangenen Jahres nur Platz 39 auf der Beliebtheitsskala.
Work Life Balance als Karriereziel
Bei den Arbeitgeberattributen legt ein Grossteil der befragten IT-Spezialistinnen den grössten Wert auf flexible Arbeitsbedingungen. Ausserdem gehören zu den primären Präferenzen ein kreatives und dynamisches Arbeitsumfeld sowie ein inspirierendes Management, welches einen guten Führungsstil und eine offene Kommunikation pflegt. Männliche Arbeitnehmer der IT-Branchen hingegen geben ein kreatives und dynamisches Arbeitsumfeld, das innovative Image des Arbeitgebers und ein attraktives Grundgehalt als wichtigste Faktoren an. Wie schon beim Ranking der attraktivsten IT-Arbeitgeber decken sich die Präferenzen aller IT-Spezialisten bezüglich der Arbeitgeberattribute mit den Antworten der Männer. Interessanterweise belegen soziale Eigenschaften wie ein freundliches Arbeitsumfeld und teamorientiertes Arbeiten die Plätze neun und zehn – und finden sich somit ganz hinten auf der Präferenzliste von allen befragten Arbeitnehmer. Eine anspruchsvolle Tätigkeit im Job und flexible Arbeitsbedingungen ist dem Durchschnitt der IT-Fachkräfte wichtiger.
In punkto Karriereziele stehen bei den IT-Spezialisten derweil eine ausgewogene Work Life Balance klar im Vordergrund. Dabei sind 42 Prozent aller Befragten vor allem flexible Arbeitsbedingungen, wie beispielsweise die Möglichkeit auch im Home-Office arbeiten zu können, wichtig. Darüber hinaus spielt bei 41 Prozent der Studienteilnehmer auch die Möglichkeit zur individuellen Einteilung der Arbeitszeiten eine grosse Rolle.
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Über ein Drittel will den Job wechseln
Auf einer Skala von eins bis zehn liegt die durchschnittliche Zufriedenheitsrate der IT-Spezialisten bei 6,9 Punkten. Die weiblichen IT-Professionals sind dabei mit durchschnittlich 6,2 Punkten unzufriedener sind als ihre männlichen Arbeitskollegen, die mit 7,0 Punkten ihre Zufriedenheit bei der Arbeit ein bisschen höher einstufen. Darüber hinaus ist fast ein Drittel aller Arbeitnehmerinnen daran interessiert, ihren Job in den kommenden sechs Monaten zu wechseln. Bei den männlichen IT-Spezialisten liegt dasselbe Interesse bei über einem Drittel. Darüber hinaus würden nur gerade 26 Prozent aller IT-Professionals ihren momentanen Arbeitgeber weiterempfehlen. Dem gegenüber sind 34 Prozent aller IT-Arbeitnehmer daran interessiert, sich im Verlauf des kommenden Jahres einen neuen Arbeitgeber zu suchen. 26 Prozent aller Befragten erhoffen sich durch einen Jobwechsel eine bessere finanzielle Vergütung und bessere Zusatzleistungen.
Wie schon in den vergangenen Studien zeigt sich ein Gefälle zwischen dem Lohn von männlichen und weiblichen Informatikern. So verdienen männliche Arbeitnehmer mit 103'624 Franken pro Jahr rund 5000 Franken mehr als die weiblichen IT-Spezialisten, die im Schnitt 98'190 Franken jährlich verdienen.
Die Befragten
An der aktuellen Studie haben insgesamt 311 IT-Fachkräfte teilgenommen. Die Befragten sind im Schnitt 32,4 Jahre alt und haben 7,9 Jahre Berufserfahrung. Ein Grossteil aller befragten Studienteilnehmer verfügt über einen akademischen Abschluss in einem Informatikstudiengang.
In der Studie zeigen sich bei den Geschlechtern signifikante Unterschiede. So waren von den insgesamt 311 befragten Teilnehmern gerade einmal 44 weiblich, was einem Anteil von 14 Prozent entspricht. Die Studienteilnehmerinnen waren durchschnittlich 31 Jahre alt und arbeiteten seit 6,8 Jahren in der IT-Branche. Die 262 männlichen Studienteilnehmer waren mit einem Altersdurchschnitt von 32,6 Jahren ein bisschen älter als die befragten Frauen. Darüber hinaus hatten die männlichen IT-Spezialisten mit 8,1 Jahren rund 1,3 Jahre mehr Berufserfahrung als das Gros aller teilnehmenden Frauen.
Mit 32 Prozent arbeitet der grösste Teil der befragten IT-Spezialisten in der Software- und Computerservice-Branche. Auf dem zweiten Platz finden sich mit elf Prozent die Finanzdienstleister, gefolgt von der Telekommunikationsbranche auf Rang drei mit neun Prozent.
(asp)