NASA auf IT-Antiquitäten-Jagd

13. Mai 2002

     

Die US-Weltraumbehörde NASA ist auf der Suche nach IT-Antiquitäten, nach 8086er-CPUs, acht-Zoll-Floppy-Disk-Drives und alten Platinen. Aber nicht etwa aus nostalgischen Gründen, sondern um die Space Shuttles in der Luft zu halten. Die NASA hat nämlich ein richtig währschaftes Legacy-System im Einsatz: Das Space Shuttle. 1981 flog das erste Shuttle ins All, im gleichen Jahr als IBM seinen ersten "Personal Computer" mit dem Intel 8086er-CPU auf den Markt brachte.

Die ersten PCs liegen schon lange auf dem Schrottplatz, oder stehen in Vitrinen als Museumsstücke - aber die Shuttles fliegen immer noch, und sollen es auch weiterhin, wenn möglich bis 2020. Während die Shuttles selbst mit neuer Elektronik nachgerüstet wurden, hat die NASA anscheinend immer noch viele Testgeräte aus den Anfangszeiten im Einsatz.


Darum ist die US-Weltraumagentur gegenwärtig im Internet, zum Beispiel auf Yahoo und Ebay, wie die "New York Times" berichtet, unter anderem auf der Suche nach den oben erwähnten 8086ern. Diese braucht man für Geräte, mit denen die Hilfsraketen vor dem Start getestet werden.

Allerdings hat es keinen Sinn, jetzt den alten PC aus dem Keller zu holen., und der NASA anzubieten. Gekauft werden gemäss NASA nur grössere Mengen Elektronikschrott zum Ausschlachten, wie kürzlich ein Posten alter medizinischer Geräte, da die NASA ein Lager mit den raren Ersatzteilen aufbauen will.

Manchmal gibt es aber offensichtlich auch Ausnahmen: Für eine einzige alte Platine, gebraucht in einem Testgerät für den Hauptzeitgeber, der die Shuttle-Computer synchronisiert, musste die Weltraumbehörde nach langer Suche 500 Dollar bezahlen. Dass sei immer noch wesentlich billiger, sagte ein NASA-Sprecher, als das Teil von einem Ingenieur nachbauen zu lassen. (hjm)


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