Swisscom muss eine herbe Niederlage einstecken, hat sich die
Schweizerische Post doch dafür entschieden, ihre Telefondienstleistungen künftig nicht mehr beim Telekomriesen zu beziehen. Stattdessen setzt die Post künftig auf Konkurrent
Sunrise. Der Deal umfasst ein Volumen von 22,7 Millionen Franken und ist auf drei Jahre ausgelegt. Danach besteht die Option, den Vertrag um zwei Jahre zu verlängern. Der Auftrag wurde gemäss den WTO-Richtlinien im April letzten Jahres auf Simap.ch ausgeschrieben. Die Umstellung auf Sunrise soll schrittweise erfolgen und im Laufe des nächsten Jahres abgeschlossen werden. Insgesamt sind dem
"Tagesanzeiger" zufolge 15'000 Festnetzanschlüsse von dem Entscheid betroffen und zusätzlich müssen 40'000 SIM-Karten infolge dessen ausgetauscht werden.
Während auf Seiten Sunrise die Freude gross ist, bedauert Swisscom den Entscheid und weist darauf hin, dass die Umstellung auch das WLAN-Angebot in den Postautos in Bergregionen betreffe. Postsprecher Bernhard Bürki soll gegenüber dem "Tagesanzeiger" aber erklärt haben, dass die Schweizerische Post die Infrastruktur von Sunrise getestet habe und zum Schluss gekommen sei, dass die Anforderungen erfüllt werden – auch bezüglich dem Internetzugang in den Postautos. Die Entscheidung sei also nicht bloss aus Preisgründen zugunsten von Sunrise ausgefallen.
Immerhin verbleibt der Auftrag für das Breitbandinternet, mit dem Poststellen und Postomaten miteinander verknüpft sind, vorerst bei
Swisscom. Sunrise hat aber bereits eine Klage eingereicht, weshalb die Wettbewerbskommission eine Untersuchung eingeleitet hat. Man könne im Sommer dieses Jahres mit einem ersten Entscheid rechnen, heisst es.
(af)