Swisscom hat 2018 einen Umsatz von 11,714 Milliarden Franken generiert, ein Plus von 0,4 Prozent gegenüber Vorjahr. Der Reingewinn sank derweil um 3 Prozent auf 1,521 Milliarden Franken. Der Konzern spricht dabei von einem "soliden Ergebnis", die Dividende von 22 Franken pro Aktie soll unverändert bleiben. Dass Swisscom beim Umsatz zulegen konnte, verdankt der Konzern allerdings seiner italienischen Tochter Fastweb, wo der Umsatz um 8,2 Prozent stieg – unter anderem dank deutlich mehr Mobilfunkkunden (plus 34,5%). Im laut Swisscom "gesättigten Schweizer Kerngeschäft" sank der Umsatz derweil um 2,7 Prozent auf 8,817 Milliarden Franken. Rückläufig war dabei insbesondere der Umsatz mit Telekomdiensten, wo Swisscom 242 Millionen Franken weniger generierte. Swisscom begründet dies mit dem Preisdruck in verschiedenen Segmenten und dem Rückgang bei der Festnetztelefonie.
Schmerzen dürfte Swisscom vor allem der Rückgang bei den Mobilfunkanschlüssen, deren Zahl um 1,3 Prozent auf 6,551 Millionen gesunken ist. Die Zahl der Festnetzanschlüsse sank sogar um 12,7 Prozent auf 1,788 Millionen. Zulegen konnte Swisscom derweil bei den TV-Kunden, wo die Zahl der Anschlüsse um 3,5 Prozent auf 1,519 Millionen gesteigert werden konnte. Bei den Breitbandanschlüssen resultierte mit einem Plus von 0,9 Prozent (neu 2,033 Mio.) ebenfalls ein kleines Wachstum.
Stark unter Druck ist Swisscom im Bereich Enterprise Customers, wo der Auftragseingang 2018 mit 2,478 Milliarden um 8 Prozent unter Vorjahr lag. "Der Markt für Grosskunden ist hart umkämpft und sehr anspruchsvoll", so
Swisscom.
Gegenüber Vorjahr gestiegen sind 2018 die getätigten Investitionen, und zwar von 2,378 auf 2,404 Milliarden Franken (plus 1,1%). Die Investitionen in der Schweiz allerdings gingen um 2 Prozent auf 1,645 Milliarden zurück. Ebenfalls zurück ging die Zahl der Vollzeitstellen, und zwar um 3,2 Prozent auf 19'845. Davon waren per 31. Dezember 2018 17'147 (minus 3,1%) Vollzeitstellen in der Schweiz tätig. Swisscom schreibt im Zusammenhang mit der gesunkenen Anzahl Stellen, dass man den Rückgang im Kerngeschäft dank den laufenden Kostensparmassnahmen grösstenteils auffangen konnte. "Das Ziel, die jährliche Kostenbasis in der Schweiz bis 2020 um je 100 Millionen Franken zu senken, hat Swisscom 2018 übertroffen." Dies offenbar aber in erster Linie über den Abbau von Stellen. Immerhin schreibt
Swisscom: "Über die Hälfte der Stellenreduktion konnte über natürliche Fluktuation aufgefangen werden." Rund 200 Stellen seien über den bestehenden Sozialplan abgebaut worden. 88 Prozent der Mitarbeitenden, die in den Sozialplan übergetreten sind, hätten letztes Jahr noch vor Ablauf der Sozialplanleistungen intern oder extern eine neue Stelle gefunden.
Für 2019 rechnet Swisscom mit einem Umsatz von rund 11,4 Milliarden Franken, einem EBITDA von 4,3 Milliarden (2018 4,213 Mia.) und Investitionen von 2,3 Milliarden. "Die gesamte Branche wandelt sich aufgrund der Digitalisierung stark. Gleichzeitig steht Swisscom zunehmend im Wettbewerb mit globalen, internetbasierten Unternehmen mit tiefen Kosten." Deshalb halte man am Ziel fest, auch 2019 und 2020 die jährliche Kostenbasis um je rund 100 Millionen Franken zu senken – unter anderem durch eine Reduktion der Stellen in rückläufigen Geschäftsbereichen. "Neue Arbeitsplätze werden dagegen in Wachstumsbereichen wie beispielsweise Cloud und Security geschaffen."
Änderungen kündigt Swisscom schliesslich noch im Verwaltungsrat an. Catherine Mühlemann hat die maximale Amtsdauer überschritten und scheidet an der Generalversammlung aus dem Verwaltungsrat aus. Und Valérie Berset Bircher ist aus beruflichen Gründen bereits per 31. Dezember 2018 als Personalvertreterin zurückgetreten. Zur Neuwahl vorgeschlagen werden darum Michael Rechsteiner, den Europa-Chef für das Power-Services-Geschäft und das Gas-Power-Geschäft von General Electric, sowie die Genfer Anwältin Sandra Lathion-Zweifel als neue Personalvertreterin.
(mw)